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Erlebnis Emsland

Am frühen Sonnabendmorgen des 01. Oktober machten sich 43 Leute, Vereinsmitglieder und Gäste, einschl. des Busfahrers auf den Weg nach Ostfriesland. Unsere diesjährige Vereinsfahrt stand unter dem Motto: So flach das Land, soo tief das Moor, sooo weit das Meer …
Papenburg war unser angepeiltes Ziel zur Erkundung des Emslandes. Da der Montag auf einen  Feiertag fiel, hatten wir dazu gut zwei volle Tage Zeit.
Auf dem Weg ins Emsland legten wir zunächst wie bei jeder Fahrt eine Frühstückspause auf einem Rasthof hinter Magdeburg ein. Hier ließ uns allerdings das Wetter etwas im Stich. Es regnete „Strippen“. Kein guter Auftakt für die Tour. Aber wir meisterten diese Herausforderung mit der Unterstützung des Teams, so dass wir nach einer guten Stunde gut gesättigt die 2. Etappe der langen Reise in Angriff nehmen konnten.
Je mehr wir uns nun dem Ziel näherten, desto heller wurde der Himmel – zur Freude der Gäste und Organisatoren. Nach einem nicht geplanten Abstecher von der Autobahn infolge einer Vollsperrung bei Bad Eilsen wegen eines Unfalls haben wir dann mehr als eine Stunde hinter dem Zeitplan gelegen. Nach dem Verlassen der A 2 sind wir dann u.a. durch Porta Westfalica gefahren und konnten das berühmte Kaiser-Wilhelm-Denkmal sehen.
Aber wir waren trotzdem noch rechtzeitig an unserem ersten Ziel, dem Emsland Moormuseum Geestmoor in Groß Hesepe eingetroffen. Es ist das größte Moormuseum Europas. Hier hatten wir dann sogar noch Zeit, um uns am Kuchenbuffet nach der langen Busfahrt zu stärken. Den Kuchen dazu steuerten wieder einige Familien der Vereinsmitglieder und Gäste bei. Dafür einen recht herzlichen Dank im Namen der ganzen Truppe. Übrigens konnten wir am Rande des Parkplatzes auch ein einsames Moorhuhn entdecken, dass sich jedoch, wohl durch uns aufgeschreckt, wieder schnell in den angrenzenden Wald verzog.
Anschließend begaben wir uns zu einer geführten Besichtigung des eindrucksvoll gestalteten Museums. Hier konnten wir erfahren, wie es zur Bildung der Moorlandschaft gekommen ist. Danach wurde uns geschildert, wie die Besiedlung der Region erfolgte, die Trockenlegung von Mooren und die Nutzung des Torfes ihren Lauf nahmen. Wir konnten dabei auch die Entwicklung vom Torfstich per Hand bis zum Abbau mit gigantischen „Pflügen“ anschaulich miterleben. Es waren harte und entbehrungsreiche Zeiten für die damalige Bevölkerung. Eine Moorleiche, die viele von uns auch als Ausstellungsstück erwartet hatten, wurde jedoch nicht präsentiert.
Nach der Besichtigung machten wir uns auf den Weg nach Papenburg, ins Hotel Engeln. Dort wurden wir bereits erwartet und hatten nur noch 30 Minuten zum Einchecken und Frischmachen. Es hat aber gereicht und so saßen wir alle pünktlich um 19 Uhr an den Tischen zur Einnahme des Abendessens. Das Essen und die Getränke ließen dann allerdings etwas auf sich warten. Aber was lange währt wird gut. Und so war es auch hier. Wir bekamen ein schmackhaftes Abendessen serviert und saßen anschließend noch gemütlich zusammen, um den Flüssigkeitsverlust des Tages wieder zu kompensieren. Der geplante Auftritt des Shanty-Chores Papenburg musste leider aufgrund eines Unfalls des Chorleiters, der auch das Akkordeon spielt, ausfallen.
Am nächsten Morgen starteten wir zur Besichtigung der Meyer-Werft nach Papenburg. Wir waren der 1. Bus des Tages. Es sollten noch weitere 80 Busgesellschaften an diesem Tag folgen! Ein fachkundiger Gästeführer empfing uns am Werkstor und begleitete uns durch die Werft. Wir konnten den Weg von der Anlieferung der Stahlbleche bis zur Herstellung der Luxusliner in der Werfthalle verfolgen. Die einzelnen Stationen waren anschaulich aufbereitet und wurden durch unseren Gästeführer gut mit interessanten Details ergänzt. In der großen Werfthalle bekamen wir einen Eindruck von den gigantischen Ausmaßen eines solch schwimmenden „Hochhauses“. Es war auch ein Blick in verschiedene Appartments an Bord möglich. In einem Raum waren zudem Modelle von bereits ausgelieferten Kreuzfahrtschiffen zu sehen.
Es ist schon erstaunlich, was den Kreuzfahrern alles geboten werden kann. Außenpoole mit großen Rutschanlagen, Kletterwände und Aussichtskugeln am Kran sind da nur einige Highlights. Solche Kollosse wiegen bis zu 70.000 t und kosten an die 800 Millionen Euro. Gegenwärtig wird das Kreuzfahrtschiff JOY hergestellt und soll am 15. März 2017 die Werft verlassen. Das muss immer wieder ein eindrucksvoller Moment sein, zu dem sich sicher wieder tausende Gäste einfinden werden.
Nach 2 Stunden haben wir die Werft wieder verlassen und uns auf den Weg zum Emssperrwerk in Gandersum gemacht. Hier legten wir zunächst eine kleine Pause zur Stärkung ein, bevor wir uns diesem gewaltigen Bauwerk für den Hochwasserschutz widmeten. Nach der Filmvorführung zum Bau der Anlage besichtigten wir diese, soweit es möglich war. Wir konnten uns aber einen Eindruck von diesem gewaltigen Sperrwerk machen, dass im Jahr 2002 in Betrieb genommen wurde. Es ist eines der modernsten Sperrwerke in Europa. Dabei erfuhren wir, dass auch die Meyer-Werft für die Überführung ihrer Ozeanriesen von dem Bau der Anlage profitiert. Nicht nur, dass vor den Überführungen die Fahrrinne vom Schlick befreit werden muss, wird durch das Sperrwerk auch der notwendige Wasserstand gewährleistet.
Anschließend ging es mit unserem Gästeführer nach Emden zur Stadtbesichtigung. Hier konnten wir Interessantes zur Entstehung der Ansiedlung und späteren Stadtentwicklung erfahren. U.a. waren wir an der einzigen in Europa vorhandenen Vierseitenschleuse, der Emder Kesselschleuse - sozusagen einem Schleusenkreisverkehr. Wir erfuhren Einzelheiten zu den verschiedenen Baustilen, die in der Stadt anzutreffen sind und der Lage der Häuser u.a. auf den ehemaligen Deichkronen. Alle Bauwerke sind auf bis zu 15 m langen Pfählen gegründet, da der vorhandene Baugrund nicht ausreichend tragfähig ist. Wir fuhren am Otto-Hus, einem Museum, das dem Komiker und ostfriesischem Blödelbarden Otto Waalkes gewidmet ist und dem Hafen mit seinen Museumsschiffen vorbei. Anschließend machten wir einen kurzen Abstecher in den Verladehafen von VW. Hier beeindruckte uns die schier unendliche Menge an VW-Fahrzeugen – Pkw und Transporter, soweit das Auge sehen konnte. Zum Abschluss der Besichtigungstour wurde noch der einhellige Wunsch für einen spontanen Halt am Fischstand im Hafen erfüllt. Tolle Matjes- und Krabbenbrötchen gehören einfach zu einem Besuch an der Küste. Viele von uns nutzten die Möglichkeit zu einer Kostprobe und waren begeistert. Danach ging es zurück nach Papenburg in unser Hotel.
Hier wartete ein Buffet auf uns und wir wieder mal auf die Getränke. Das Buffet war toll angerichtet und sehr lecker. Es fand großen Zuspruch bei allen Teilnehmern der Tour. Der Abend klang dann nicht ganz so spät aus wie am Vorabend.
Am Feiertag der Deutschen Einheit erwartete unsere Gruppe noch eine besondere Überraschung. Wir hatten über die Papenburg Tourismus marketing GmbH eine sogenannte Lachbustour gemietet. Diese Tour durch Papenburg verband eine Stadtrundfahrt mit Informationen zur Stadt mit kurzen Einlagen von lustigen Begebenheiten, Witz und Comedy. Dafür konnte Holger Müller, besser bekannt als Ausbilder Schmidt, gewonnen werden. Er verstand es, die Leute mit seiner humorvollen Vortragsweise von Beginn an zu fesseln. Auch der informative Teil kam nicht zu kurz. Zum Abschluss bot er für uns unter Deck auf dem Museumsschiff Friederike eine exklusive Aufführung als Ausbilder Schmidt. Da blieb kein Auge trocken. Wir hatten richtig Spaß. Auch der dazu gereichte Ostfriesentee mit etwas Kleingebäck hat allen sehr gemundet.
Es war ein würdiger Abschluss unserer diesjährigen Vereinsfahrt. Das Wetter spielte dann letztlich auch noch mit, so dass wir kein zweites Mal wie auf der Hinfahrt nass wurden. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei allen Organisatoren und Helfern, die zum Gelingen der Fahrt beigetragen haben. Und natürlich bei Wolfgang, der uns sicher durch die z.T. doch recht engen Straßen in Papenburg und Emden chauffiert hat. Abschließend bleibt noch anzumerken, dass alle mitgeführten Getränke von Sekt über Bier bis Wasser, Kuchen, Brot, Wurst und Würstchen, Käse, Eier und Schmalz nahezu vollständig verzehrt worden sind. Das ist doch ein gutes Zeichen für die Organisatoren.  
Na dann - bis zum nächsten Jahr.

Bilder von der Vereinsfahrt 2016 ins Emsland